Die Anfrage von Werten durch die neue Marktrolle Energieserviceanbieter (ESA) ermöglicht dem Messstellenbetreiber (MSB) neue Einnahmequellen zu generieren. Diese Leistung wird, wie schon in einem vorherigen Beitrag beschrieben, nicht durch eine Preisobergrenze limitiert, sondern als Mehrwertdienst bewertet. Eine schlanke und automatisierte Umsetzung der Prozesse sollte sicherstellen, dass von der zusätzlichen Einnahmequelle am meisten gewonnen wird. Im Folgenden sehen wir uns den Prozess zur Anfrage von Werten aus der Sicht des MSB an.
Die Angebotsanfrage
Der ESA tritt für jede Messstelle mit einer Angebotsanfrage mittels einer REQOTE Nachricht heran. Daraufhin überprüft der MSB, ob diese Anfrage berechtigt ist und er diese Daten liefern kann. Ist der MSB bereit, ein Angebot zu stellen, eröffnet sich die Frage der Preisermittlung für die Leistungsbereitstellung.
Für Lastgangdaten kann ein Grundpreis für ein Tagesprofil festgelegt werden. Anschließend muss der Zeitraum für die Gültigkeit des Angebots festgelegt werden. Dieser könnte zum Beispiel das laufende Jahr sein, der nächste volle Monat oder sogar nur einige Tage umfassen. Außerdem ist die Anzahl der Lokationen relevant. Falls die Anfrage auf Ebene der Marktlokation erfolgt, sind beim Angebot alle dazugehörigen Messlokationen zu berücksichtigen. Schließlich können weitere Parameter, wie Wertegranularität mit 1/4 -Stundenwerten oder hochfrequenten Minutenwerten, der anfragende ESA, die Anlagengröße, Energierichtung, Jahresverbrauch, etc. Faktoren sein, die in eine Preisberechnung einfließen können. Diese Entscheidungen lassen sich leicht automatisieren, so dass der Angebotsprozess vollautomatisiert durchlaufen werden kann. Nach Abschluss der Kalkulation und finaler Preisbestimmung sendet der MSB das Angebot per QUOTES Nachricht an den ESA, der daraufhin die Bestellung der Werte auslöst, wenn der Preis im erwarteten Rahmen liegt.
Was bringt die Zukunft?
Mit der Rezertifizierung der Gateways steht einer hochfrequenten Messung (TAF 14) nichts im Weg. Dieser Anwendungsfall und die technischen Voraussetzungen dazu sind in naher Zukunft gegeben und sind von hohem Interesse. Die größere Datenmenge rechtfertigt sicherlich auch einen höheren Preis der Mehrwertdienstleistung zur Bereitstellung der Werte durch den MSB. Gerade größere Verbraucher, bei denen der Rollout der intelligenten Messsysteme voranschreitet, dürften ein höheres Interesse an diesen Daten haben als der einfache Haushaltskunde.
Die neue Marktrolle ESA eröffnet generell die Möglichkeit, Mehrwertdienste auf geregeltem Weg beim MSB zu bestellen. In Zukunft können damit weitere Mehrwertdienste hinzukommen, die über das Metering hinausgehen.
Wie können wir weiterhelfen?
Die SAP liefert in der verbreiteten SAP ECC Version keine Prozessauslieferung zur Unterstützung der ESA-Prozesse aus. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie eine Lösung oder Evaluierung zu den Prozessen mit der neuen Marktrolle ESA benötigen. Wir erarbeiten gerne mit Ihnen die Möglichkeiten als MSB, die neu gewonnene Einnahmequelle auszuschöpfen. Unser Experte Waldemar Schiefer berät Sie hierbei gerne ()!